Dreitageswanderung im Linzgau vom 23. – 25. Mai 2013

erstellt am 6. Juni 2013 in Kategorie: Mehrtages-Wanderung, Wandern

Als Ziel für die diesjährige Dreitageswanderung wurde die Region Gehrenberg / Höchsten im Linzgau ausgewählt. Erna und Roland Jetter hatten mit ihrem Organisationsteam die drei Wandertage wiederum perfekt organisiert. Auch mit dem Quartier auf dem „Höchsten“ wurde eine gute Wahl getroffen. Die Ferienlandschaft Gehrenberg / Bodensee verfügt seit 2012 über drei Rundwege – die „BodenseeLandGänge“. Diese wurden vom Deutschen Wanderinstitut auch als Premiumwege mit dem „Deutschen Wandersiegel“ ausgezeichnet. Am ersten Tag stand die etwa 15 km lange Rundwanderung „GuckinsLand“ auf dem Programm. Auf überwiegend naturbelassenen Wegen ging es hier von Markdorf ausgehend entlang von Streuobstwiesen, schattigen Wäldern, klaren Bächen und naturnahen Pfaden zu markanten Aussichtspunkten. Der gut ausgeschilderte Weg führte zum Gehrenbergturm und weiter zum Gehrenbergrutsch. Die Runde wurde über den Linzgaublick, den Deggenhausertalblick und den 5-Länder-Blick fortgesetzt. Am zweiten Tag mußte kurzfristig umdisponiert werden. Aufgrund der zuletzt heftigen Regenfälle und der dadurch stark aufgeweichten und rutschigen Wanderwege mußte auf den anspruchsvollen „BodenseeLandGang – Bergtour Höchsten“ verzichtet werden. Stattdessen ging es direkt vom Hotel aus zunächst auf dem „Schwäbisch-Alemannischen Mundartweg mit PromiPfad“ zum Aussichtspavillon auf dem 833 Meter hohen „Höchsten“und dann zu  einer Rundwanderung auf befestigten Wegen mit einer Einkehr in Zußdorf. Am dritten Tag führte die Tour wie geplant auf dem Hauptwanderweg Nr. 7 nach Illmensee. Nach einer ausgedehnten Kaffepause wurde  die Wanderung dann mit einem gemütlichen Spaziergang entlang des Illmensees abgeschlossen. Diese Dreitageswanderung wird allen 35 Teilnehmern auch wegen der überaus unterhaltsamen Abende und trotz der  nicht ganz optimalen Wetterverhältnisse in guter Erinnerung bleiben.

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Donnerstag, 23. Mai 2013  –  (1. Tag)
Erwartungsvoll stiegen  33 Teilnehmer um 7.00 Uhr in den Bus der Firma Maas. Busfahrer Harry brachte die Gruppe sicher nach Markdorf im Bodenseekreis. Diese badische Kleinstadt, eine alte Residenzstadt der Fürstbischöfe zu Konstanz, nur wenige Kilometer vom Bodensee entfernt, wird auch als „Perle des Linzgau“ oder als „Balkon zum Bodensee“ bezeichnet. Der vorgesehene Parkplatz „Vogelsang“ bei Markdorf-Möggenweiler konnte allerdings mit dem Bus nicht angefahren werden. Doch Roland Jetter, federführend im Organisationsteam, hatte schnell eine geeignete Alternative gefunden. Und so wurde von Harry der Parkplatz bei der Grillstelle angesteuert. Damit hatten sich die Wanderer auch gleich einige Höhenmeter Aufstieg gespart. Die von Erna und Karin gereichten Butterhörnchen wurden gerne angenommen. Drei Teilnehmer zogen es dann vor, mit Harry nach Markdorf und nach Salem zu fahren. Die verbleibenden 30 starteten um 9.30 Uhr  zu ihrer Wanderung.
 
Auf dem Programm stand der Bodensee-Landgang „GuckinsLand“ – einer der drei Rundwanderwege der Region, die 2012 mit dem „Deutschen Wandersiegel“ ausgezeichnet wurden. Im Prospekt über diese Wanderung ist u.a. folgendes zu lesen:
 
Guckinsland – wo einem der See und das Linzgau zu Füßen liegt;

Länge: 15,2 km;
            Gehzeit: 5 – 6 Stunden;
            Schwierigkeit: mittelschwere Tagestour, 468 Höhenmeter.
 
Erstes Teilziel war der Gehrenbergturm auf dem 754 m hohen Gehrenberg. Dieser 30 Meter hohe Aussichtsturm wurde bereits 1903 erbaut. Der Turm soll eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Eiffelturm haben, da die Verstrebung zwischen den Turmfüßen wie bei diesem als Rundbogen ausgeführt ist – so ist zumindest auf der Internetseite „bodenseeurlauber.de“ zu lesen! Von der Aussichtsplatte des Turmes bietet sich – allerdings nur bei besserem Wetter – eine schöne Aussicht auf den Bodensee und die Alpenkette. Das Bodenseevorland und auch den See konnten wir erkennen, doch der Alpenblick war uns zu dieser Zeit leider nicht vergönnt. Auf bestens ausgeschilderten Wegen ging es dann weiter zum Gehrenbergrutsch. Seit dem großen Erdbeben im Jahre 1911 verläuft hier die „Rutsche“, ein fast 30 Meter langer, senkrechter Abgrund. Hier bot sich ein schöner Blick auf das Städtchen Markdorf. Durch Wälder und Höfe gelangten wir zum Linzgaublick und später zum Deggenhausertalblick. Zur Mittagszeit wurde bei einer überdachten Schutzhütte (Hohreutehütte) beim Wanderparkplatz Hohreute – einige hundert Meter vom Rundweg entfernt – Mittagsrast gemacht. Auch auf der zweiten Hälfte des Rundweges ging es – vorbei an Gangenweiler – durch malerische Wälder und über zahlreiche Lichtungen. Bei diesen Wegen war aber Vorsicht geboten. Die heftigen Regenfälle in der letzten Zeit hatten den Boden stark aufgeweicht. Insbesondere bergab war es teilweise rutschig und gelegentlich auch richtig dreckig. Ein Highlight war zweifellos der waghalsige Gang über einen rutschigen und schmalen, aber auch reparaturbedürftigen Holzsteg. Für kurze Zeit zeigte sich aber auch mal die Sonne und dann waren einige Alpengipfel zu erkennen. Deshalb bot es sich an, beim 5-Länder-Blick ein erstes Gruppenfoto zu machen. Unproblematisch war der letzte Wegabschnitt. Über Möggenweiler ging es hinab in die Stadtmitte von Markdorf. Die erste Tour war geschafft!. Beim „Norma“ hatte Harry seinen Bus geparkt und um 16.15 Uhr wurde auf den „Höchsten“ gefahren.[/spoiler]
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Freitag, 24. Mai 2013  –  (2. Tag)
Das reichhaltige Frühstücksbüfett ließ keine Wünsche offen. Unser Tagesplan war ja so, dass wir ganz gemütlich frühstücken konnten. Bereits am Vorabend und nach den Erfahrungen bei der ersten Wanderung war klar, dass die vorgesehene Tour, der anspruchsvolle Bodensee-Landgang „Bergtour Höchsten“ nicht durchgeführt werden kann. Das Organisationsteam hatte sich auch mit dem Chef des Hauses beraten und dann eine „gangbare“ Lösung gefunden. Um 9.00 Uhr gaben wir uns eine Stunde Zeit, den Mundartweg mit Promipfad und den Kräutergarten beim Hotel zu erkunden. Der Schwäbisch-Alemannische Mundartweg wurde 2003 angelegt. Auf dem 1 km langen Rundweg sind auf verschiedenen Tafeln Ausdrücke, Redewendungen und Sprüche zu verschiedenen Themenbereichen zu lesen (z.B. Maßeinheiten, Schimpfwörter, Glaube / Mythen, Tugenden / Untugenden).

Hier einige  Beispiele – in Mundart und in Schriftdeutsch:
 
drei Vierleng  –  375 Gramm, 3 mal ein Viertelpfund, Dreiviertelpfund;
            a Muggaseggele  –  „kleinste Maßeinheit“, ein bißchen;
ha, du bisch amol a Käpsele  –  ja, du bist ja sehr ideenreich;
gniggerig  –  kleinlich;
Entaklemmer  –  Geizhals;
 
und dann noch eine ganz besondere Formulierung, die wohl nur von einem Schwaben, bzw. in diesem Beispielfall von einer Schwäbin, richtig auszusprechen ist:
 
ma di dei ma no, mei ma ma mi no!
            liebt dich dein Mann noch, mein Mann liebt mich noch!
 
Auch von der weiteren Attraktion auf dem Höchsten, dem schön angelegten Kräutergarten, waren wir sehr beeindruckt. Über 100 Kräuter-, Duft- und Heilpflanzen sind hier wohlgeordnet eingepflanzt.
 
Um 10.00 Uhr wurden dann die Tagesrücksäcke geschultert. Auf einem befestigten Albvereinsweg (rotes Kreuz auf weißem Grund) ging es dann nach Zussdorf. Der Ort hat rund 900 Einwohner und ist seit 1973 ein Ortsteil der Gemeinde Wilhelmsdorf im Landkreis Ravensburg. Im dortigen  Bräuhaus wurde zur Mittagszeit – wir sind pünktlich um 12 Uhr angekommen – eingekehrt. Gestärkt wurde anschließend noch ein Blick in die denkmalgeschützte Dorfkirche geworfen und auch der Storch konnte in seinem Nest  beobachtet werden. Für den Rückweg wurde eine andere Route gewählt. Moderat ansteigend ging es hinauf zum Weiler Latten. Und hier musste auch der Regenschutz  angezogen werden und die Regenschirme kamen zum Einsatz. Das war aber nicht weiter schlimm und um ca. 15.30 Uhr waren alle unversehrt im Hotel. Die Zeit bis zum Abendessen um 18.30 Uhr wurde sehr individuell gestaltet. Natürlich bot sich ein Nachmittagskaffee an, später wurde auch Karten gespielt. Auch der Wellnessbereich wurde frequentiert – einzelne Teilnehmer genossen Massagen oder testeten das Dampfbad und die Polster der Liegestühle. [/spoiler]
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Samstag, 25. Mai 2013  –  (3. Tag)
Der Samstag verlief nach Plan. Nach dem guten Frühstück wurden die Zimmer geräumt und das Gepäck in einem Abstellraum des Hotels deponiert.Um 9.00 Uhr wurde zum Gruppenfoto geblasen und fünf Minuten später wurde die Wanderung nach Illmensee gestartet. Auf dem Hauptwanderweg Nr. 7 des Schwäbischen Albvereins ging es direkt vom Höchsten aus in einer halben Stunde zum weitläufigen Anwesen „Lehenhof“. Auf der Homepage über Lehenhof (www.lehenhof.de) ist u.a. folgendes zu lesen: …Der Lehenhof ist ein Ort, an dem Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Begabungen und Behinderungen wohnen. Einige wenige Menschen begannen hier im Jahre 1964 mit dem Aufbau einer sozialtherapeutischen Gemeinschaft: Ein verlassenes Hofgut bildete die Keimzelle eines Gemeinwesens, in dem heute über 300 Menschen leben und arbeiten….Der HW 7 verläuft dann leicht ansteigend überwiegend im sattgrünen Mischwald. Bei einer Lichtung – im Tal waren die Häuser von Oberboshasel zu sehen – wurde um 12 Uhr Halt gemacht. Nachdem jeder einen Baumstumpf als Sitzplatz für die Vesperpause gefunden hatte, dauerte es allerdings nicht lange, bis uns ein Graupelschauer überraschte. Die Pause wurde deshalb schnell beendet. Doch der Spuk dauerte erfreulicherweise nicht lange. Eigentlich hatte es sich nicht gelohnt, den Regenschirm auszupacken. Eine Stunde später war eine gut einstündige Kaffeepause im „Karpfen“ in Illmensee angesagt. Das letzte Teilstück der Dreitageswanderung, zunächst auf dem Naturpfad entlang des Illmensees und dann vorbei am Mariahof nach Illwangen, war ein gemütlicher Nachmittagsspaziergang. Busfahrer Harry holte uns pünktlich in Illwangen ab und brachte uns bereits um 15.30 Uhr auf den Höchsten. Der Rest ist schnell erzählt: Wanderschuhe ausziehen, Gepäck in den Bus laden, Essen nach Karte, Abfahrt um 17.30 Uhr, Ankunft in Engstlatt um 19.00 Uhr und Verabschiedung.
 

Während der Rückfahrt gab Roland noch einen kurzen Rückblick auf die drei Tage und dankte allen, die zum Gelingen beigetragen haben. Manfred ergänzte diese Ausführungen. Seine Dankesworte galten besonders aber Erna und Roland, die die Hauptlast bei der Organisation getragen haben. Auch ich will an dieser Stelle dem ganzen Team (Erna und Roland Jetter, Karin Tress, Margrit und Manfred Leins) nochmals für die vielfältige Arbeit und die hervorragende Organisation der Dreitageswanderung 2013 danken.  /  E.M.
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