3–Tage-Wanderung im Altmühltal

erstellt am 16. Mai 2012 in Kategorie: Mehrtages-Wanderung, Wandern

Altmühltal_05Zur diesjährigen traditionellen 3 – Tageswanderung starteten am 11. Mai 2012 pünktlich um 5.30 Uhr   43 erwartungsvolle Wanderfreunde des Engstlatter Albvereins am Engstlatter Rathaus mit einem  MAAS-REISEBUS   ins romantische Altmühltal.  Zum einen, um die seit mehr als 2 Jahrzehnte bestehende Tradition fortzuführen und zum anderen neue interessante Wandergebiete zu erkunden, und nicht zuletzt die gewohnt harmonische Geselligkeit und Zusammengehörigkeit im Albverein zu pflegen.

Nach einer kurzen Begrüßung der  Teilnehmer/Innen während der Fahrt durch unser Mitglied Roland Jetter, der mit seiner Frau Erna dankenswerterweise die Organisation dieser beliebten Wanderungen übernommen hat, erreichte die Wandergruppe nach gut 4-stündiger Busfahrt ohne Stau und ganz entspannt am Freitag 11. Mai 2012 um  9.45 Uhr  die Stadt Treuchtlingen, den ersten Ausgangspunkt der Wanderungen.

Das Altmühltal bietet neuerdings sowohl dem Wanderer als auch dem normalen Spaziergänger und auch Radfahrern schön angelegte und aussichtsreiche Wege.

Und so bildete sich bereits am ersten Tag auch eine kleinere Tal-Wandergruppe mit vorerst 6 Personen, die sich bewusst für diese Art zu wandern entschieden hatte, um auf dem neben der Altmühl gelegenen Radweg entlang zu wandern, während die Berg-Wandergruppe sich auf den Altmühltal-Panorama-Weg begab, der sich mal am Talhang und dann wieder auf den Höhen entlang zieht.

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Tag 1

Altmühltal_09Am ersten Wandertag erreichte die Berg-Wandergruppe, begleitet durch ein Froschkonzert am Fluss, und nach einem kurzen mit Holztreppen besetzten Aufstieg den Sommerberg. Überhaupt war die Natur so richtig zum Genießen erwacht, Blumen, Bäume, Wiesen, alles stand in voller Pracht und verbreitete einen Wohlgeruch.

Nach einem Rucksackvesper und der überwältigenden Aussicht auf das Tal mit der Altmühl  ging es auf ebenen und wunderschönen Wald- und Wiesenwegen bei strahlend blauem Himmel und ungewohnt hohen Temperaturen weiter.Wenn auch die Landschaft mit den Wanderwegen gut beschildert und erschlossen ist, so ist doch zu bemängeln, dass es an dem Wanderweg fast keine Rastplätze gibt, wie wir sie von unserer Gegend gewohnt sind. Während solcher Überlegungen und sonstiger Themen verpassten drei der Frauen, die in eifrigem Gespräch vertieft waren, eine Wegbiegung und  mussten sich danach von Einheimischen den Weiterweg erklären lassen, um wieder zu der Gruppe zu gelangen, die bereits in der „Krone“ in Pappenheim auf sie wartete.

Der Ort Pappenheim wird umrahmt von 2 Burgen und jeder kennt wohl den Spruch: „Ich kenne meine Pappenheimer“. Doch woher dieser Spruch stammt, konnte in der Kürze nicht geklärt werden.

Der Weiterweg, der zwar meist im Wald verlief, schlauchte dennoch infolge der Hitze alle Wanderer, und so verzichtete eine weitere Teilnehmerin auf die „Bergwanderung“;  und schon waren es 7 Personen in der  Talgruppe.

Diese Gruppe wiederum wanderte auf dem Altmühltal-Radweg gemütlich talabwärts und konnte den trägen Flusslauf der Altmühl, auf der sich Enten, Schwäne und zahllose Vogelarten aufhalten, bewundern. Und immer wieder war ein Kanu zu bestaunen, das von mehr oder weniger geübten Paddlern flussabwärts fuhr.

Im Ort Solnhofen, nach 14,5 km am Endpunkt des 1. Tages angekommen, bestiegen beide Gruppen den Bus und erreichten erwartungsvoll das „Landhotel zur Jurahöhe“ ,  bzw. Jura-Schlössl   in Wellheim.

Nach dem Zimmerbezug und einer kühlen Dusche war das aus 4 verschiedenen Menüs auswählbare Abendessen angesagt, welches bereits vorbestellt war und allen gut mundete.

Altmühltal_08

Danach wurde die Unterhaltung aus den eigenen Reihen bestritten, zum Beispiel mit kurzen humorvollen Geschichten und Gedichten und auch Gesangseinlagen. Besonders das in schwäbischer Mundart vorgetragene Gedicht „Die Goldene Hochzeit“ durch das Ehepaar Schöller, war ein absoluter Höhepunkt des Abends.  Und nicht zuletzt durften wir einem rüstigen Mitwanderer zum 74  Geburtstag mit einem Ständchen gratulieren.[/spoiler]

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Tag 2

Der zweite Wandertag gestaltete sich deutlich kühler, da es in der Nacht viel geregnet hatte und die Temperatur nur noch um die 10 Grad lag. Der Himmel war wolkenverhangen, doch ein rechter Wanderer lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Und nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir wieder nach Solnhofen, dem Ausgangspunkt der zweiten Etappe unserer 3-Tageswanderung.

Altmühltal_07Während sich die Talgruppe wiederum erweiterte und nun 10 Personen umfasste, nahm unsere Heide den Wellnessbereich des Hotels in Anspruch. Die Wanderwege waren in der Frühe noch etwas nass, aber auch im Gelände immer noch sehr gut begehbar. Der Aufstieg zum Plattenwerk Maxberg führte wieder durch Wald und trotz der Kühle wurde es allen warm.  Hier oben werden die Solnhofener Platten abgebaut, doch sieht man davon als Wanderer aus der Ferne nur die Türme/Hochbauten. Dafür hat man aber währenddessen – und auch vom Tal aus – den ungehinderten Blick auf die sogenannten 12 Apostel, eine weithin bekannte Felsformation ohnegleichen.

Nach diesem Aufstieg gestaltete sich das Wetter zusehends freundlicher und bei guter Aussicht auf Mörnsheim konnte die Mittagsrast gemacht werden, um danach in den Ort abzusteigen und im „Gasthaus zum Brunnen“ eine kürzere Einkehr zu halten. Hier trafen wir auch wieder auf die bereits auf uns wartenden Mitwanderer/Innnen und wurden von dem freundlichen Personal des Gasthofes mit kühlen Getränken, Kaffee, Apfelstrudel und sonstigen Delikatessen bestens bedient. Etwas müde aber zufrieden konnte die Berggruppe sich darüber freuen, wieder eine Wanderstrecke von ca.17,5 km und einen Höhenunterschied von 150 Meter geschafft zu haben.

Die Talwanderer konnten und wollten nicht mit so großen Zahlen aufwarten, dafür hatten sie aber schöne Hochblicke vom Tal zu den interessanten Felsformationen und den sie umgebenden Heideflächen. Und bereits um 15.45 Uhr war das Endziel des zweiten Tages, der Ort Dollnstein erreicht, wo uns der Bus erwartete und nach Wellheim zum Abendessen zurück brachte.

Bei flotter Unterhaltungsmusik mit Gesangseinlagen durch einen Original Bayrischen Alleinunterhalter wurde gesungen, geschunkelt und getanzt – wie in alten  Zeiten.

Der absolute Höhepunkt des Abends jedoch war ein Singspiel unserer Gastgeberinnen, den beiden Geschwistern  Claudia und Sandra Schreiber über eine Unterhaltsklage vor einem Gericht. Wir als ihre Gäste waren darin durch Mitsingen eingebunden, wie die beiden selbst. Claudia war die Anklägerin und Sandra die Beklagte. Auf die richterlichen Fragen nach dem Warum, Wieso, Wann  usw. antwortete die Beklagte jedes Mal mit gesungenen und passenden Liedversen, was ungekannte Heiterkeit hervorrief und dem Abend eine besondere Note verlieh.

Als Beispiele folgende:

Wie heißen Sie?      –              Hänschen klein, geht allein in den……

Wo sind Sie geboren?  –         Auf der Reeperbahn nachts um halb eins….

Wer war Ihr Trauzeuge?  –     Alle Vögel sind schon da, alle V……..

Der Abend war damit gerettet, dafür geriet die Nacht etwas kurz, doch dafür belohnte uns dann der 3. Tag mit heiterem Wanderwetter bei normalen Temperaturen.[/spoiler]

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Tag 3

Nachdem das Frühstück eingenommen und danach die Koffer im Bus verstaut waren, ging es wieder in 20-minütiger Busfahrt nach Dollnstein an den heutigen Ausgangspunkt, mitten im Dorf gelegen.

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Die Talgruppe umfasste nunmehr bereits 11 Personen und wanderte unter Zuhilfenahme unseres  „Rufbusses“, oft mit Sichtkontakt zur Berggruppe,  in kleineren Etappen und weniger Kilometern unten im Tal auf dem Radweg neben der Altmühl. Nach längerer und weitgehend zunächst fast ebener Wanderung am Talhang entlang stand für die Berggruppe noch ein steileres Wegstück bevor, das aber von allen mit Bravour gemeistert wurde. Gegen Mittag war dann der höchste Punkt mit 531 m erreicht, was eine Aufstiegshöhe von 130 meter bedeutet, und wir wurden mit einem großartigen Blick auf Obereichstätt belohnt.

Weit unter unserem Mittags-Rastplatz – einem 35 Meter langen plan gesägten und glatt gehobelten Baumstamm, auf dem wir alle gemeinsam sitzen konnten –   begann unten in Obereichstätt das 12-Uhr-Läuten von der Kirche. Ein erhabener Moment, mit Blick auf die unten im Tal gemächlich dahin fließende Altmühl und die vor Urzeiten entstandenen und ausgewaschenen Felsen.

Weiter ging es auf der Hochebene und das Eichstätter Platten-Museum war erreicht. Dort ist ein Klopfplatz eingerichtet und in einem Kiosk werden die unterschiedlichsten Versteinerungen zum Kauf angeboten.

Noch ein kleinerer Aufstieg über Treppenstufen und die Universitätsstadt Eichstätt lag zu unseren Füßen. Auf dem nun beginnenden Höhenweg, der kreisrund um die Stadt angelegt ist, konnten die Altstadt, die markanten Gebäude, die Kirchen, sowie die gegenüber liegende Willibaldsburg, und natürlich die Windungen der Altmühl gut ausgemacht werden.

Selbst unser Bus auf dem doch weit entfernten Parkplatz war gut zu erkennen.

Altmühltal_04Nach einem kurzen Abstieg nach Eichstätt und gut 15 Tageskilometern und 130 Höhenmetern erwartete uns beim Marktbrunnen bereits die Tal-Wandergruppe und wir waren wieder komplett vereint, wobei es natürlich auf beiden Seiten viel zu erzählen gab.

Unter einer Glaskuppel im Domcafe unweit des Marktplatzes hatten sie für uns 43 Plätze reserviert und alle ließen sich zum Abschluss die angebotenen Leckereien und sonstigen Köstlichkeiten munden. Gemeinsam durchwanderten wir abschließend die Altstadt und bestiegen unseren Bus zur nochmaligen  Einkehr im „Jura-Schlössl“, um vor der langen Heimfahrt das Abendessen einzunehmen. Und noch einmal waren die Gastgeber sehr darum bemüht, uns mit schmackhaften Speisen zu verwöhnen und sich für die Wahl Ihres Hotels zu bedanken.

Voll zufrieden über den Verlauf der Wandertage und mit Genugtuung konnte unser Roland festhalten, dass es keine nennenswerten Verletzungen gab und vor allem, dass sich beide Gruppen sehr diszipliniert und kameradschaftlich verhalten haben.[/spoiler]

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Abschluss

 Noch während der Heimfahrt im Bus ließ es sich Beate nicht nehmen, um in Gedichtform und in aller Kürze die 3 Tage zu beleuchten, und nicht zuletzt dem gesamten Organisationsteam für die Durchführung zu danken.

Altmühltal_01

Unser Busfahrer Harry, der sich immer sehr kooperativ gezeigt hat, brachte die Engstlatter 3–Tageswanderer spät abends sicher wieder nach Engstlatt zurück und wurde mit Dank für seine ruhige und sichere Fahrweise verabschiedet – bis zum nächsten Mal.

Unser aller Dank gilt aber in erster Linie dem Ehepaar Erna & Roland Jetter mit Karin Tress, die an 2 Tagen die Wanderetappen abgelaufen sind und auch das ganze Drum-Herum vortrefflich organisiert und geleitet haben.

Dieser Dank kommt nicht zuletzt auch dadurch zum Ausdruck, dass von den Teilnehmern bereits wieder die Frage aufgeworfen wurde:

Ond  moo goohts  s`nächschte Joohr naa???[/spoiler]

   

Das Gedicht von Beate

Wie jedes Jahr zur Maienzeit:
Albvereinswanderung Dreitage – weit.
Und dieses Mal im Altmühltal
die Höhenmeter keine große Qual.
Südwind brachte uns die Hitze für den ersten Tag
ein Regenband bei Nacht
war für Tag zwei, ohne Witz, für uns gemacht.
Der dritte Tag in Muttertagslaune
liefen wir gespannt den Wanderführern nach – bis zum Ziel.
Der Heimatabend war ein Knüller,
der Sockentanz ein echter Brüller.
Im Juraschlössl umsorgt von Fam. Schreiber,
blieben wir fit und heiter.
Der Bus uns täglich treu gefolgt,
soll bleiben uns noch hold:
bis wir nach  Bier, Wein, Toast und Spargel am Ende unserer Tour.
Dann fahren nach Hause ohne Wellnesskur.
Drum denke ich:
Wir alle danken dem Team für dieses Jahr
Und sagen macht weiter so:
Damit es auch im nächsten Jahr wieder heißt:
Maienzeit – Dreitage-Wanderzeit.
Beate 13.5.2012