Auf dem Berliner Höhenweg in den Zillertaler Alpen

erstellt am 5. August 2012 in Kategorie: Gebirgswanderungen, Mehrtages-Wanderung, Wandern

Bei der Greizer Hütte

Bei der Greizer Hütte

Die siebentägige Wanderung vom 28. Juli bis 3. August 2012 in den Zillertaler Bergen wird den neun Wanderfreunden des Engstlatter Albvereins in besonderer Erinnerung bleiben. Thorsten Kilb hatte die Tour auf dem Berliner Höhenweg sorgfältig geplant und dann auch bei den schwierigsten Passagen sicher geführt. Auf diesem anspruchsvollen Höhenweg wurden in einer Woche über 6000 Höhenmeter bewältigt. Ausgangspunkt war Mayrhofen im Zillertal. Von dort ging es am ersten Tag hinauf zur Karl-von-Edel-Hütte. Überaus anstrengend war dann gleich der zweite Tag. Bei regnerischem Wetter und schwierigen Wegverhältnissen wurde nach über zehnstündiger Gehzeit die Kasseler Hütte erreicht. Leider war das Wetter am dritten Tag nur wenig verändert. Das Tagesziel war hier die Greizer Hütte. Erfreulicherweise besserten sich dann die Wetterverhältnisse. Herrliches Bergwetter begleitete die Wanderer auf der Tagesetappe zur denkmalgeschützten Berliner Hütte. Eine traumhafte Fernsicht bot sich aber auch am fünften Tag auf dem Weg zum Furtschaglhaus. Hier wurde das 3134 Meter hohe Schönbichler Horn überschritten – dies war auch der höchste Punkt der gesamten Tour. Der zweitletzte Wandertag war nochmals sehr erlebnisreich. Auf der Sonnenterrasse der Olpererhütte liessen sich die Wanderer zur Mittagszeit kulinarisch verwöhnen. Doch  bei dem weiteren Wegabschnitt zum Friesenberghaus, dem letzten Übernachtungsquartier, wurden sie von einem heftigen Gewitter mit viel Regen und Hagel überrascht. Am letzten Tag wurde dann vom 2498 Meter hoch gelegenen Friesenberghaus zum „Breitlahner“ abgestiegen. Anschließend ging es mit dem Bus zurück nach Finkenberg. Hier ließ man beim Mittagessen die sehr abwechslungsreichen Tage nochmals Revue passieren.

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1.Tag: Pünktlich um 5:00 Uhr sind wir am Samstag, 28.07. 2012, mit Privat-PKW am Rathaus gestartet. Über Ravensburg, Pfändertunnel, Arlbergpass und Innsbruck ging es nach Mayrhofen im schönen Zillertal. Da für den Nachmittag am ersten Wandertag starke Gewitter vorhergesagt waren, haben wir uns anstatt des Aufstiegs zu Fuß für die Ahornbahn entschieden – die restlichen 1,5 h von der Bergstation zur Edelhütte haben wir dann als Eingehtour genutzt und sind am Nachmittag, noch rechtzeitig vor dem starken Regen, trocken auf der Edelhütte, unserem Nachtlager angekommen.

2.Tag: Sonntag Wanderung von der Edel-Hütte zur Kasseler Hütte, Übernachtung auf der Kasseler Hütte.Nach kurzer Nacht, mäßigem Frühstück und regnerischem Wetter ging es auf die längste und bei schlechter Witterung zugleich schwierigste Etappe ( Blockwerk mit sehr vielen Flechten – bei Nässe extrem rutschig) auf dem Aschaffenburger Höhenweg von der Edelhütte zur Kasselerhütte.Diese Etappe war sehr kräftezehrend und die Feuchtigkeit saß einem nach 11h Stunden Gehzeit, mit witterungsbedingt sehr kurzen Pausen, in den Knochen. Dennoch sind wir alle – auch Dennis, welcher erst am Sonntag vom Stilupstausee aufgestiegen ist, erschöpft aber wohlbehalten auf der wunderschönen und gemütlich warmen Kasselerhütte angekommen.

Die schmackhafte Halbpension hat uns wieder aufgepäppelt und die warme Dusche war ein gelungener Tagesabschluss.

3. Tag: Montag Wanderung von der Kasseler Hütte zur Greizer Hütte,Übernachtung auf der Greizer Hütte.
Bei mäßiger Witterung sind wir um 9:00 Richtung Greizer Hütte aufgebrochen – welche wir bei wechselhaftem Wetter und einigen Regenschauern gegen 17:30 erreicht haben.Auf der bis zum letzten Platz ausgebuchten Hütte, genossen wir leckeren Gulasch und ließen den Abend in gemütlicher Runde ausklingen. Der obligatorische Kaiserschmarrn war auf der Greizer sehr bekömmlich und hat ebenfalls zum Gelingen den Abends beigetragen.

4. Tag: Dienstag Wanderung von der Greizer Hütte zur Berliner Hütte, Übernachtung auf der Berliner Hütte
Mit dem Start um 8:00 durch den Floitengrund und über die Mörchenscharte (2872m) zur Berliner Hütte begleitet uns den ganzen Tag herrliches und sehr warmes Wanderwetter. Auf der Mörchenscharte wurden wir für den anstrengenden und schweißtreibenden Aufstieg mit einer traumhaften Fernsicht belohnt. Gegen 16:30 sind wir auf der einzigen unter Denkmalschutz stehenden Alpenvereinshütte angekommen. Wie der Name schon sagt, gehört die Berliner Hütte zur Sektion Berlin des Deutschen Alpenvereins und ist alleine schon wegen ihrer schieren Größe und der luxuriösen Ausstattung ( Postamt, riesiger Speisesaal) aber auch wegen dem besten Kaiserschmarrn und  Vesperbrett eine eigene Reise wert.

5. Tag: Mittwoch Wanderung von der Berliner Hütte zum Furtschaglhaus, Übernachtung auf dem Furtschaglhaus
Gut ausgeschlafen ging es nach reichhaltigem Frühstücksbüffet um 8:00 Uhr über das Schönbichlerhorn (3134m – höchster Punkt der Tour) zum Furtschaglhaus. Ein wenig Klettererfahrung war auf den letzten Metern des schweißtreibenden Aufstieges zum Schönbichlerhorn notwendig. Wer schwindelfrei war, konnte eine herrliche Fernsicht bis zur Olperer Hütte geniessen. Nach 2stündigem Abstieg sind wir gegen 16:30 auf dem Furtschaglhaus bei sommerlichen Temperaturen angekommen. Ein obligatorischer Kaiserschmarrn und eine reichhaltige Halbpension haben den Abend gelungen abgerundet.

6. Tag: Donnerstag Wanderung vom Furtschaglhaus zum Friesenberghaus, Übernachtung auf dem Friesenberghaus
Bei optimalen Wanderwetter sind wir um 8:00 gut gestärkt zu unserer letzten Hütte der Tour, dem Friesenberghaus, aufgebrochen. Nach einem herrlichen Abstieg zum Schlegeis-Stausee ging es über einen herrlichen Panoramaweg in gut 3 h zur Olperer Hütte, auf der wir es uns, bei Kaiserwetter, auf der Sonnenterasse kulinarisch gut gehen liessen.Nach 1,5 h Pause machten wir uns auf die letzte Etappe zum Friesenberghaus, welches wir nach 2stündiger Gehzeit gegen 18:00 Uhr völlig durchnässt erreicht haben. 20 Min. vor der Hütte haben uns mehrere sehr starke Gewitter mit Hagelschlag und Starkregen heimgesucht. Da für 9 Personen kein geeigneter Unterstand zu finden war, blieb uns nur der direkte Weg zur Hütte. Dort wärmten wir uns in der Gaststube auf und konnten in geselliger Runde am letzten Abend der Tour einiges über die doch recht geschichtsträchtige Hütte erfahren.

7. Tag: Freitag Wanderung vom Friesenberghaus zur Gamshütte und Abstieg nach Finkenberg  –  Heimfahrt nach Engstlatt (so war es zumindest geplant)
In Anbetracht der Witterung und mit halbwegs trockener Kleidung entschieden wir uns für den direkten Abstieg zum Berggasthof Breitlaner. Ohne Regen und bei warmem Sommerwetter haben wir diesen rechtzeitig zur Mittagszeit erreicht. Nach ausgiebigem Mittagessen machten wir uns nach einer gelungenen und sehr erlebnisreichen Wanderwoche über München auf den Heimweg nach Engstlatt.[/spoiler]