Heimatkundlicher Stammtisch

erstellt am 29. September 2019 in Kategorie: Heimat & Kultur, Historisches, Kulturelle Veranstaltungen

Am Mittwoch, 9. Oktober um 20.00 Uhr im Albvereinsraum im Rathaus in Engstlatt mit einem Vortrag von Dr. Karl Kleinbach mit dem Thema: Untergepflügt und aufgeworfen: Das Ölschieferwerk „Wüste 3“ im Geländegedächtnis.

Für die Fortsetzung des Eroberungs- und Vernichtungskrieges sollte 1944 Treibstoff aus Ölschiefergestein gewonnen werden. Das wirtschaftliche Notprogramm führte die Tarnbezeichnung „Unternehmen Wüste“. Mehr als 12.000 KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Internierte mussten unter äußerst primitiven Bedingungen diese Bergwerks- und Produktionsanlagen zwischen Dusslingen und Rottweil errichten und betreiben. Im Engstlatter Ried wurde das Werk 3 von Zwangsarbeitern und KZ Häftlingen aus dem Lager Bisingen eingerichtet. In den nur acht Monaten seines Bestehens forderte das KZ Bisingen mindestens 1187 Opfer, darunter auch viele im Werk 3. Durch die landwirtschaftliche Nutzung des Geländes kommen auch nach mehr als 70 Jahren immer wieder Funde aus dieser Zeit ans Tageslicht. Karl Kleinbach sammelt und dokumentiert solche Pflugfunde. Wie lassen sich damit neue Einsichten über die über Ausbeutung, Vernichtung und die Ordnung des Terrors durch das NS-Regime gewinnen?